Die Grundregeln der Mediation – Freiwilligkeit

Nach Beendigung der Blogartikel über die einzelnen Termine der Mediationsausbildung am IKOM Institut in Bonn, folgen in den nächsten Wochen konkrete Beschreibungen zu den zugrundeliegenden Theorien und Annahmen, auf denen die Mediation aufgebaut wird.

Dafür beginnen wir gleich am Anfang mit den Grundregeln der Mediation. Diese sind:

– Freiwilligkeit

– Vertraulichkeit

– Allparteilichkeit

– Eigenverantwortlichkeit der Medianden

– Bereitschaft zur Fairness

– Ergebnisoffenheit

– Offenlegung von Tatsachen/Informiertheit

– Ausschluss streitverschärfender Schritte

 

Aber nun gut, um die Texte schön kurz und knackig zu halten, fokussiere ich mich nun bei jedem Blogartikel auf einen Punkt und erkläre, warum dieser so wichtig ist, um eine gut gelingende Mediation wahrscheinlich zu machen.

 

Freiwilligkeit

 

Eine Mediation baut auf der freiwillige Teilnahme aller Beteiligten auf. Es wäre nicht wünschenswert und würde auch dem Berufsethos der MediatorInnen widersprechen, wenn eine Partei eine andere Partei zur Teilnahme zur Mediation zwingen würde – oder es auch nur könnte. Und ob eine Teilnahme erzwungen ist, merkt ein/r gute/r MediatorIn schnell, denn Unlust und Groll können die wenigsten Menschen lange verstecken.

Im Leben und in der Arbeit sind Entscheidungen auf Augenhöhe oft schwierig, meistens hat die „stärkere“ Person den Vorteil, seinen oder ihren Willen durchzusetzen. Wie man „Stärke“ definiert, kann dabei unterschiedlich sein und spielt an dieser Stelle auch keine Rolle. Davon haben wir im „normalen“ Leben auf jeden Fall – im Normalfall unseres kollektiv oft wenig entwickelten Kommunikationsvermögens – genug.

Dieses Machtgefälle ist allerdings für eine Entscheidung, mit der alle Beteiligten zufrieden sein wollen und können, abträglich.

Und da es im Wesen der Mediation genau darum geht – um einen gemeinsam entwickelten Weg aus einem Problem hinaus – ist dieser Grundsatz auch gleich an erster Stelle verankert.

Ohne eine freiwillige Teilnahme ist eine Mediation schlicht unmöglich.

In einem solchen Fall ist der Gang zum/r JuristIn dann eher der geeignetere Weg der Wahl.

 

In den nächsten Blogartikeln gehe ich nacheinander auf die weiteren Grundregeln ein. :)

Bis dahin! Bleibt gesund!