Kommunikation in Zeiten von Corona
Das Coronavirus Covid-19 bestimmt gerade unser aller Leben. Die Welt befindet sich im Ausnahmezustand.
Das soziale Wesen Mensch wird dazu gezwungen, seinen Drang, soziale Nähe herzustellen, zurückzuschrauben und seine Zeit anders zu nutzen. Und obwohl die Krise natürlich als solche gesehen und behandelt werden muss, bietet jede Krise auch Raum für Neues, für eine Veränderung. Eine Veränderung, die für die Menschheit und unsere Welt auch positive Folgen entfalten kann.
Im Bereich der Kommunikation ändert sich aktuell sehr viel. Ein paar Gedanken, die ich dazu habe und die ich gerne mit euch teilen würde, sind folgende:
- Im 21. Jahrhundert sind wir soweit, dass wir miteinander sprechen und uns sehen können, obwohl viele Kilometer zwischen uns liegen oder (wie momentan) obwohl wir quasi Hausarrest haben. Die Möglichkeiten der (Video-)Telefonie sind sehr wertvoll und ermöglichen uns auch die Arbeit von Zuhause. Es ist somit ein super Weg, Beziehungen aufrechtzuerhalten, zu stärken und zu vertiefen.
- Mir fällt vermehrt auf, wie negativ und hasserfüllt in sozialen Netzwerken über Menschen gesprochen wird, die sich trotzdem noch draußen aufhalten. Ich würde an dieser Stelle gerne anmerken, wie wichtig es ist, die Welt nicht immer nur aus seiner eigenen Perspektive zu betrachten, sondern die möglichen Lebensumstände anderer Menschen zu bedenken. Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig, seine eigene Position zu reflektieren und immer respektvoll miteinander zu bleiben. Eine respektvolle, freundliche Kommunikation kann auch Regel-Verweigerer*innen viel eher verständlich machen, warum es so wichtig ist, momentan Zuhause zu bleiben. Angriff führt meistens bloß zu Abwehr und Trotz.
- Und als letzter Punkt fällt mir noch ein: Bitte bleibt besonders mit vulnerablen Personen in prekären Situationen in Kontakt. Der Zwangshausarrest führt besonders in brenzligen Beziehungs-Konstellationen oft zu Problemen, zu häuslicher Gewalt, einem gesteigerten Alkoholkonsum, Depressionen etc. Wenn ihr selber zu dieser vulnerablen Gruppe gehört, bleibt aufmerksam, kümmert euch um euch selber und sucht den Kontakt zu geliebten Menschen. Und wenn es euch selber gut geht, dann seid dankbar dafür und denkt daran, dass es Menschen, die ihr gern habt, grade vielleicht (viel) schlechter geht und dass ihr mit einem Anruf enorm helfen könnt.
Ich hoffe, diese kurzen Gedanken konnten bei dem ein oder anderen etwas anstoßen. Die Zeit momentan ist herausfordernd, aber vielleicht ist sie gerade auch genau das, was die Welt und was wir dringend brauchen. Ein bisschen Zeit für uns, ein bisschen Raum für innere Arbeit, für Meditation, für Bücher, für Kunst, etc. Wir können diese Zeit bestmöglich für uns nutzen und wenn das alles vorbei ist, unsere neuen Erfahrungen nutzen, um eine schönere Zukunft für uns alle zu erschaffen. Danke für’s Lesen! :)